Der Bayerische Rundfunk hatte zu einer Sitzung am 5. April 2017 nach München eingeladen. Anwesend waren neben Herrn Reuß als BR-Leiter des Ressorts Wissen und Bildung und Isabel Wiemer, Leiterin der Redaktion Sehen statt Hören, Fachleute zur Barrierefreiheit des BR, des NDR sowie des MDR. An der Sitzung nahmen darüber hinaus Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Redaktionsteams von Sehen statt Hören teil.
Die Verbände der Hörbehinderten wurden durch Helmut Vogel und Daniel Büter (Deutschen Gehörlosen-Bund), Bernd Schneider (Fachausschuss-Vorsitzender barrierefreie Medien bei der Deutschen Gesellschaft der Hörgeschädigten – Selbsthilfe und Fachverbände) sowie Ulrich Hase (Deutsche Gesellschaft der Hörgeschädigten – Selbsthilfe und Fachverbände) vertreten.
In seinen begrüßenden Worten machte Herr Reuß deutlich, dass zur Barrierefreiheit des Fernsehens schon manches erreicht worden sei. Er betonte aber auch: „Es ist noch Luft nach oben“. Mit diesen Worten brachte er in Übereinstimmung mit anderen Gesprächsteilnehmern zum Ausdruck, dass es noch weiterer Anstrengungen bedarf, damit das Fernsehen barrierefrei wird.
Eine besonders erfreuliche Information in seiner Begrüßung betraf die Arbeit von Sehen statt Hören: Diese Sendung hat auch im Zeichen von Inklusion besondere Bedeutung und wird vom Bayerischen Fernsehen auch in Zukunft ausgestrahlt werden.
Die Verbände der Hörbehinderten begrüßten dies ausdrücklich.
Im Mittelpunkt der Sitzung stand ein Vortrag von Herrn Prof. Dr. Ingo Bosse, TU Dortmund. Er referierte über seine Studie „Mediennutzung von Menschen mit Behinderung“. Die Zielgruppen dieser Studie sind nicht nur Menschen mit Hörbeeinträchtigungen, sondern auch Menschen mit Seh- und Lernbeeinträchtigungen.
Unter anderem sei in seiner Studie deutlich geworden , dass gehörlose Menschen informationsbehindert sind. Er erkannte deshalb besonderen Nachholbedarf: Mehr Sendungen in Gebärdensprache und dass Gebärdensprache ins lineare Programm-Fernsehen gehören.
Diese Forderung wurde anschließend diskutiert. Die Vertreter der Hörgeschädigten-Verbände appellierten, Gebärdensprache nicht in Mediatheken zu verstecken.
In der anschließenden Diskussion kamen auch Äußerungen zur Sprache, die den Mangel an Barrierefreiheit im privaten Fernsehen kritisierten.
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