Podiumsdiskussion: Alles inklusiv? So barrierefrei sind die privaten Medien

Der Landesbehindertenbeauftragte Bremen und die Bremische Landesmedienanstalt luden am 4.03.2024 die VertreterInnen behinderter Menschen, der Medienhäuser RTL und Pro7Sat1, von Amazon und Google über den Stand und Möglichkeiten der Weiterentwicklung von Barrierefreiheit zu diskutieren.

Bernd Schneider nahm für die DG an der Podiumsdiskussion teil. Er kritisierte u.a. die schlechte Auffindbarkeit von Sendungen mit Untertitel in der Sat1/Pro7-Mediathek Joyn und dass sich in der Mediathek von RTL die Untertitel nur aktivieren lassen, wenn der Ton deaktiviert wird.

Insgesamt hat sich bei der Barrierefreiheit der großen privaten Sendergruppen viel getan, es ist aber noch Luft nach oben. Zu diesem Ergebnis kommt der 11. Monitoringbericht der Medienanstalten.

Lt. Direktorin Cornelia Holsten der Bremischen Landesmedienanstalt ist die Untertitelung der Sendungen zwischen 2015 und 2023 bei
- ProSiebenSat.1 von 7 auf 37 Prozent gestiegen und bei
- RTL Deutschland von 2 auf 23 Prozent

2023 wurden ca. 220 bundesweite TV-Sender und Streaming-Plattformen befragt, davon habe 90% geantwortet. Bei den kleineren privaten Sendern haben nur 35% von Untertitelungen berichtet.

Seit Juni 2022 sind private und öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten mit dem Zweiten Medienstaatsvertrag gesetzlich verpflichtet, barrierefreie Angebote aufzunehmen und auszuweiten sowie jährlich über die Barrierefreiheit ihrer Angebote Bericht zu erstatten. Zu den Berichtspflichten gehörten neben der Untertitelung auch die Themenfelder Audiodeskription, Gebärdensprache, Leichte Sprache sowie die Barrierefreiheit in Online-Angeboten und Apps.

 

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