Die DG bei den deutschen Kulturtagen der Gehörlosen in Friedrichshafen

Bestes Wetter während der Deutschen Kulturtage der Gehörlosen in Friedrichshafen am Bodensee.

Überall ein herzliches `Hallo` unter den Gebärdensprachfreunden.

Schirmherr war der Beauftragte der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen, Jürgen Dusel.
Seine Botschaft: `Demokratie braucht Inklusion!`
Helmut Vogel, Präsident des Deutschen Gehörlosen Bundes e.V. forderte, dass die Gebärdensprache in allen Bereichen der Gesellschaft stärker sichtbar wird.
Alexander von Meyenn erinnerte, wie der Kampf um die Anerkennung der Gebärdensprache mit den Kulturtagen verbunden war.
Elisabeth Kaufmann hatte für diese Deutschen Kulturtage der Gehörlosen im Zeitraum vom 18.09.2024 bis 21.09.2024 maßgeblich die Verantwortung.
Die Teilnehmenden kommunizierten in einer Vielfalt von Gebärdensprachen und -varianten. Die Taubblinden machten auf sich stark aufmerksam.
Es gab viele Vorträge, wie zum Beispiel über Anspruch und Realität des Dometschens mit kritischen Aussagen unter anderem, weil es zu wenig Schlichtungsstellen gibt.
Tauber Journalismus wurde erklärt, wie zum Beispiel Deutsche Gehörlosenzeitung und Taubenschlag Texte erstellen und warum es so wichtig ist, dass es solche Medien gibt.
Das Thema Audismus war auf einer Podiumsdiskussion präsent und spielte in fast allen Vorträgen eine wichtige Rolle.
Des Weiteren gab es praktische Tipps zum Beispiel wie Vereine die Digitalisierung nutzen können oder was eine psychologische Behandlung leisten kann.
Mehrere Vorträge und Diskussionen befassten sich mit den Veränderungen in der Verbandsarbeit. Wie kann die Gebärdensprachgemeinschaft weiter vertreten werden, wenn immer weniger Personen bereit sind, in einem Verein Verantwortung zu übernehmen.

Bernd Schneider, Dr. Paul Heeg & Ines Helke

Wir vom Vorstand der Deutschen Gesellschaft der Hörbehinderten - Selbsthilfe und Fachverbände e.V. referierten über `Erfolgreiche Verbandsarbeit der Zukunft - Motivation im Ehrenamt -`
Bernd Schneider stellte den Dachverband vor in dem es um ehrenamtliche Mitstreiter:innen geht und wie wichtig hauptamtliche Mitarbeiter:innen sind, welche die Vorstandsarbeit entlasten.
Dr. Paul Heeg berichtete über die Motivation des Ehrenamtes und wie wichtig Wertschätzung ist damit das Ehrenamt eine Zukunft hat.
Ines Helke berichtete, dass die Netzwerkarbeit in Zukunft eine sehr wichtige Bedeutung geworden ist. Die Zusammenarbeit zwischen Gebärdensprachnutzer:innen und Lautsprachorientieren Menschen mit Hörbehinderung wird in der Verbandsarbeit und Vereinsarbeit eine zunehmende wichtige Rolle spielen. Viele Vereine und Verbände sind chronisch unterversorgt und schaffen die Herausforderungen nicht mehr alleine.

Jung und Alt müssen voneinander lernen und in den Austausch kommen. Wir müssen stärker in Netzwerken handeln und ein starkes Empowerment nach außen erreichen.

Dr. Paul Heeg bei seinem Vortrag über positive und negative Motivation in der Verbandsarbeit

Unser Fazit:
Inklusion braucht eine Sprache und die ist für die Tauben die Gebärdensprache in ihrer Vielfalt.

Paul, Ines & Bernd

Am Sonntag, den 05.10.2024 wird "Sehen statt Hören" über die 7. Deutschen Kulturtage in Friedrichshafen am Bodensee berichten.

Gruppenfoto mit dem Filmteam von "Sehen statt Hören":
Ines Helke, Thomas Zander, Bernd Schneider, Jason Giuranna & Dr. Paul Heeg